Wer unter Ohrgeräuschen – Tinnitus – leidet, sollte zur Ursachenforschung seinen Zahnarzt aufsuchen. Denn für die belastenden Geräusche kann eine verspannte Kiefermuskulatur verantwortlich sein.
Dieser mögliche Zusammenhang ist vielen nicht bewusst. Wer auf Grund von Stress dazu neigt, mit den Zähnen zu knirschen, spannt seine Kaumuskulatur zu stark an und belastet seine Kiefergelenk falsch. Diese andauernde Verkrampfung kann sich so auf das Innenohr auswirken, dass ein unangenehmes Pfeifgeräusch entstehe. Durch den starken Druck können die feinen Haarzellen im Innenohr ähnlich stark geschädigt werden wie durch einen Hörsturz oder dauerhaft starke Beschallung.
Zähneknirschen:
Zähneknirschen schädigt manchmal das Innenohr. Eine Kieferschiene lässt Tinnitus verstummen.
Lästige Geräusche im Ohr können durch eine Fehlstellung des Kiefergelenks entstehen. Denn Mittelohr und Kiefergelenk liegen eng beieinander und sind nur durch eine dünne Knochenlamelle getrennt.
Bei der sogenannten kraniomandibulären Dysfunktion (CMD) verschiebt sich die Bisshöhe. Ursachen können beispielsweise eine angeborene Zahnfehlstellung, Zähneknirschen, einseitiges Kauen oder Zahnprothesen sein. Dann wird der Unterkiefer nicht mehr genügend stabilisiert, der Kiefergelenkkopf verlagert sich, so dass das Gelenk Geräusche macht.
Wird beim Mund schließen der Kopf des Kiefergelenks weit nach hinten geschoben, entsteht enormer Druck auf zwei dazwischen liegende Nerven. Tinnitus oder auch Schläfenkopfschmerzen können die Folge sein. Abhilfe kann eine Zahnschiene aus Kunststoff schaffen, mit der die Gelenkköpfe in ihre ursprüngliche Position zurückgebracht werden. Mindestens vier Wochen lang sollte die Schiene rund um die Uhr getragen werden. Beim Schließen des Mundes dreht sich der Unterkiefer und zieht das Kiefergelenk nach unten. Im Lauf der Zeit muss man die Schiene regelmäßig neu justieren und abschleifen, bis der ideale Biss stabilisiert ist.
Der Tinnitus ist eine akustische Wahrnehmung des Menschen, die zusätzlich zum Schall, der auf das Ohr wirkt, wahrgenommen wird. Diese Wahrnehmung beruht auf einer Störung der Hörfunktion des Menschen. Der Höreindruck des Tinnitus hat also nichts mit dem Schall in der Umgebung des Patienten zu tun. Die Art der scheinbar wahrgenommenen Geräusche ist sehr vielfältig. Man fasst unter Anderem folgende akustische Eindrücke unter dem Begriff Tinnitus zusammen:
- Brumm- oder Pfeiftöne
- Rauschen
- Donnern
- Zwitschern
Es gibt nicht immer ein reales Geräusch, das den selben Höreindruck wie der Tinnitus verursacht. Das Thema Tinnitus ist von vielen Missverständnissen umsäumt. Häufig wird der Fehler begangen, den Tinnitus als eigene Krankheit zu betrachten. Da er aber oft ein Symptom einer anderen Krankheit ist, verstellt diese Betrachtungsweise oft den Blick auf mögliche Ursachen. Wegen der Vielfältigkeit der Ursachen und der Verschiedenartigkeit seines Auftretens, wird von einigen Wissenschaftlern die Einordnung als Syndrom favorisiert. Besonders in den letzten Jahrzehnten ist die Anzahl der Tinnituspatienten in den westlichen Industrieländern dramatisch angestiegen. Man spricht daher bereits von einer Volkskrankheit.
Ursachen:
Es sind viele Ursachen bekannt, die Tinnitus auslösen können. Dazu gehören:
- Mittelohrerkrankungen mit Störung der Schallübertragung
- Verspannung des M.Masseter (Kaumuskel)
- Knalltraumata
- Sauerstoffmangelversorgung des Innenohrs
- Virusinfektionen
- Autoimmunerkrankungen
- Ohrenschmalz
- Tauchunfälle (Dekompressionskrankheit oder Barotrauma)
- starker Lärm (z. B. in Diskotheken)
Therapie:
Um den M. Masseter (Kaumuskel) zu lösen und somit den „Tinnitus“ zu reduzieren, bewährt sich die Triggerpunkt-Therapie, zudem kann unterstützend Entspannungsübungen wie zum Beispiel Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung oder auch Meditation die Chance auf Linderung verbessern. Die Chance auf eine vollständige Heilung des Tinnitus ist in den ersten drei Monaten noch sehr hoch.
GESUNDHEIT IST NIHT ALLES, ABER OHNE GESUNDHEIT IST ALLES NICHT`S